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Stirbt gerade der private Wohnungsbau? Konsumverzicht statt Anspruchsinflation?

07.11.2023

Es ist schon paradox: Trotz Baukrise bleibt die Nachfrage nach mietbarem Wohnraum unverändert groß. Sie steigt vor allem in Großstädten stetig weiter. Und auch der Wunsch nach einem Eigenheim ist in der Bevölkerung – trotz beginnender Rezession – weiterhin ungebrochen groß.

Jedoch sind die Realisierungsmöglichkeiten für junge Familien durch gestiegene Zinsen und Materialkosten deutlich eingeschränkter als in den vergangenen Jahren. Hier ist der Bund gefordert. Völlig klar, Immobilien müssen angesichts gestiegener Material- und Lohnkosten neu kalkuliert werden. Private Investoren quält natürlich die Zinswende. Wer ein Eigenheim möchte, muss akzeptieren, dass bei der Baufinanzierung die Niedrigzinsära endgültig der Vergangenheit angehört.

Manchen privaten Investoren fehlt der rechte Mut zum Handeln. Im Wege steht vielen jedoch die eigene „Anspruchsinflation“: Wer eine Immobilie bauen will, muss wieder Konsumverzicht in anderen Lebensbereichen üben, so, wie es Generationen zuvor auch überaus erfolgreich getan haben. Mutige Menschen werden weiterhin Bauen. Wer seinen Immobilientraum gegenwärtig verwirklichen möchte, muss die höheren Zinsen akzeptieren und höhere Belastungen tragen.

Vergessen wir nicht, wir erleben zurzeit ganz gewöhnliche Finanzierungsbedingungen. Der Zinsdurchschnitt der vergangenen 25 Jahre lag in Deutschland bei gut sechs Prozent, in Spitzenzeiten sogar bei zehn Prozent. Auch in diesen Hochzinsphasen wurde gebaut. Aktuell bewegen wir bei den Bauzinsen uns bei „nur“ gut vier Prozent.

Es gab also schon deutlich höhere Zinsen lagen. Sicher ist, wer noch weiter wartet, wird im Markt auf noch höhere Kostentreffen.